Am 25. August 2021 trafen sich die Mitglieder unseres Kreisverbandes Pforzheim-Enzkreis zur Versammlung. Die Pforzheimer Zeitung berichtete über das Treffen. Der Beitrag aus der Presse nachfolgend im Original, mit freundlicher Genehmigung des Autors Nico Roller:
Bürokratie macht Unternehmen zu schaffen
Bürokratieabbau, Fachkräftemangel und Standortentwicklung zählen nach wie vor zu den zentralen Themen, mit denen sich der für Pforzheim und den Enzkreis zuständige Kreisverband des Liberalen Mittelstands (LIM) befasst. Zwar hat er sich seit seiner Gründung im März 2019 positiv entwickelt. Aber auch er blieb von den Auswirkungen der Corona-Krise nicht verschont.
„Unsere Handlungsmöglichkeiten waren eingeschränkt, aber nicht unser Engagement“, sagt der Kreisvorsitzende Odin Bohnenberger am Mittwochabend (25. August 2021) im „Europäischen Hof“ in Königsbach. Dort hält der Kreisverband der FDP-Vorfeldorganisation seine Mitgliederversammlung ab und kommt dabei immer wieder auf die aktuelle Politik zu sprechen. Die Bundestagswahl wirft allein schon deshalb ihre Schatten voraus, weil Rainer Semet für die FDP nach Berlin will.
Zusammen mit Elke Bohnenberger und Matthias Köhler ist er stellvertretender LIM-Kreisvorsitzender. Aktuell befindet er sich voll im Wahlkampfmodus und beobachtet: „Wir sind gut gerüstet und wir finden Zustimmung für das, was wir sagen.“ Der 63-jährige Bundestagskandidat kennt nicht nur den Mittelstand gut, sondern auch die Probleme, mit denen er sich konfrontiert sieht. „Wir brauchen weniger unnötige Verwaltung und Regulierung, wir brauchen mehr Freiheit“, sagt er und bekommt dafür viel Zustimmung von den Mitgliedern des LIM-Kreisverbands.
Der sei eine Erfolgsgeschichte, genauso wie der gesamte LIM, sagt Thilo Scholpp: Gemeinsam habe man es geschafft, in Baden-Württemberg fast flächendeckend präsent zu sein, erklärt der Landesvorsitzende und verweist auf 18 Neugründungen innerhalb von zwei Jahren. Man werde weiter wachsen und die Anliegen des Mittelstands in die Politik tragen. Auch er sieht die Bürokratie als eines der Hauptprobleme. „Wir werden gegängelt und unterdrückt.“ Der aktuellen Politik attestiert er ein „Komplettversagen“ und verweist unter anderem auf das „Maskendesaster“, auf den Wirecard-Skandal und auf Afghanistan. Aus seiner Sicht schwere Verfehlungen. Aber keiner übernehme Verantwortung, keiner trete zurück.
Jochen Haußmann ist überzeugt: Die Bundestagswahl wird eine entscheidende Weichenstellung. Man brauche die liberale Komponente und einen klaren wirtschaftspolitischen Kurs, sagt der stellvertretende Landtagsfraktionsvorsitzende: „Das geht nur mit der FDP in Regierungsverantwortung.“ Haußmann sieht dafür durchaus Chancen – auch dank einer Gemengelage, in der die CDU die FDP ernst nehme. Für ihn hat die FDP in der Corona-Krise gezeigt, wie eine „Politik der Vernunft“ machbar wäre. So habe man etwa schon vor einigen Wochen die Abkehr von der Inzidenz gefordert.
Haußmann sagt, man unterstütze das Impfen, aber man spreche sich dagegen aus, Menschen völlig auszugrenzen, wenn sie sich nicht impfen lassen wollen. Im Moment entstehe ein Druck bis hin zur Schikane. „Aber damit bringen wir die Menschen in eine Ecke, die wir nicht wollen.“ Auch LIM-Landesgeneralsekretärin Sarah Zickler kritisiert die derzeitige Politik als nicht vorausschauend. Sie beobachtet reaktionäres Handeln statt aktiver Gestaltung und fordert „mehr Mittelstand in der Politik und weniger Politik im Mittelstand“.
Foto (von links nach rechts):
Matthias Köhler, Elke Bohnenberger, Mischa Dombrowski, Rainer Semet, Bärbl Maushart, Sarah Zickler, Odin Bohnenberger, Thilo Scholpp und Jochen Haußmann.