Sind E-Fuels die Lösung des CO2 Problems? 

Informationsabend des Liberalen Mittelstands NRW – Region Rhein-Sieg

Ein altes Sprichwort sagt: „Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille“. 

Der Gedanke, wieviel Wahrheit doch in diesem Satz liegt, mag vielleicht den Teilnehmern nach dem Vortrag von Jörg Sand, Journalist und Vorsitzender des Ortsverbands Troisdorf, am Ende der Informationsveranstaltung am 27.04.2023 in Troisdorf-Spich, ebenfalls durch den Kopf gegangen sein.  

Die letzten Monate in Deutschland waren u.a. geprägt von der Diskussion um das, seitens der europäischen Kommission geplante, „Verbrenner-Verbot“ für Kfz-Neuzulassung ab 2035, und der Forderung von Bundesverkehrsminister Wissing (FDP), für sog. E-Fuels eine Ausnahme zuzulassen.  

Trotz der Kritik von Gruppen und Personen verschiedenster Couleur – und ebenso deren verschiedenster Zielsetzung – hielt Wissing mit Unterstützung der FDP-Fraktion im Bundestag Kurs, und so fand diese Forderung auch Eingang in den Beschluss der EU-Verkehrsminister am 28.März 2023. 

Die Mehrheit der deutschen Medien, mit den unterschiedlichsten Arten der Visualisierungen Thematik ihre Meinung präsentiert, kritisiert bis heute das Festhalten der Freien Demokraten an der Forderung nach Technologieoffenheit in allen Bereichen der Wirtschaft, insbesondere aber, was den zukünftigen Individualverkehr in der Europäischen Union betrifft. 

Sprich, die eine Seite der Medaille, die offenkundig von o.a. Akteuren und Medien präferierte Seite, setzt auf die – für sie absolute und scheinbar unumgängliche – Lösung der CO2 Reduzierung im Verkehrssektor mittels Elektroantrieb.  

Zweifel an dieser „Einlösung-Strategie“, sei es hinsichtlich der Frage nach Verfügbarkeit von genügend (grünem) Strom, hinsichtlich der Umweltbelastung betreffend der Rohstoffe für die Herstellung von Batterien, insbesondere aber auch mit Blick auf deren Lebensdauer und Entsorgung – also dem inzwischen grundsätzlich geforderten Nachweis der Nachhaltigkeit und denen in diesem Zusammenhang offenen Fragen – scheint allerdings nicht erwünscht zu sein.  

Entsprechend selten findet man in den Medien, ebenso ausführlich dargestellte, Informationen über die möglichen Alternativen für Elektroautos. Insbesondere selten sind Darstellungen die – wirklich umfänglich und objektiv – auch die bereits vorhandenen und durchaus praktikablen Alternativen und deren Vorteile ggü. des Fahrens mit Strom aufzeigen. Denn letztendlich sollte es doch nicht um Ideologie, sondern um das große, gemeinsame Ziel gehen, der Reduzierung der Umweltbelastung. 

Jörg Sand ist mit seinem Vortrag dem Anspruch der Teilnehmer/Innen, eben auch diesen Informationen zu erhalten, an diesem Abend mehr als nur gerecht geworden. Bedingt durch die Recherchen im Rahmen seines Berufs als Journalist, schilderte er sehr anschauliche die langjährige Entwicklung der verschiedenen Antriebstechnologien und dessen Nutzung für den Individualverkehr.  

Insbesondere aber erläuterte er die verschiedenen Arten von Kraftstoffen, deren Herstellung, und deren Vor- und Nachteile gegenüber des Einsatzes von Strom als einzigen Energieträger im Straßenverkehr.

Jörg Sand zeigte sehr eindrücklich die andere Seite der Medaille, und gab hiermit den Anwesenden die Möglichkeit, sich ggf. nun besser ein Urteil darüber bilden zu können, welche Technologien primär für das Klima, aber insbesondere auch für die Funktionsfähigkeit und auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften, vorteilhafter und nachhaltiger sein könnten. 

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