Bundesverband Liberaler Mittelstand e.V. kritisiert die hohe Quote der Schulabbrecher 

In fast allen Industrieländern ist der Anteil der jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren, die nur eine geringe oder gar keine Schulbildung haben, in den vergangenen 10 Jahren rückläufig. In Deutschland jedoch stagnieren die Zahlen auf einem viel zu hohen Niveau, was die Bertelsmann-Studie, die gestern vorgestellt wurde, eindrücklich belegt. „Mit Blick auf den Fach- und Arbeitskräftemangel ist diese Vergeudung an menschlichen Potenzialen für die deutsche Wirtschaft und vor allem für den deutschen Mittelstand eine Katastrophe“, befindet Angelika Hießerich-Peter, stv. Bundesvorsitzende des Liberalen Mittelstands. „Wenn im Jahr 2021 mehr als 47.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen haben sind das mindestens 47.000 vertane Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben.“ Es zeigen sich hier die Folgen einer jahrelangen mangelhaften Bildungspolitik in allen Bundesländern. Damit gefährden wir nicht nur unsere Position als Wirtschaftsstandort, sondern vor allem die Zukunft unserer jungen Generation. Besonders alarmierend ist auch der hohe Anteil an jungen Frauen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, wo vor allem das Saarland mit einer Quote von 44,5% einen unrühmlichen ersten Platz einnimmt. „Es reicht nicht, nur in Ministerien und öffentlichen Verwaltungen auf Parität und gendergerechte Sprache zu setzen, wenn man gleichzeitig die Potenziale gerade der jungen weiblichen Generation ansonsten völlig aus dem Blick verliert”, so Hießerich-Peter weiter. Mit dem Startchancen-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stehen den Ländern zusätzlich einige gute und sehr wirksame Instrumente zur Verfügung, vor allem sozial benachteiligte Jugendliche gezielt zu fördern. “Ziel der Bildungsministerien in den Ländern muss es sein, allen Jugendlichen mit einem Schulabschluss die notwendigen Grundlagen für eine erfolgreiche Berufsausbildung und damit eine nachhaltige Perspektive zu geben.“, so Hießerich-Peter.

Über alle Schulformen hinweg muss die berufliche Orientierung schon früh fester Bestandteil im Schulalltag werden, damit junge Menschen ihre Talente und Potenziale erkennen und entwickeln können. Dabei muss die duale Ausbildung wieder einen viel stärkeren Stellenwert in den Schulen bekommen. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze ist seit Jahren viel zu hoch, weil Unternehmen keine passenden Bewerber finden oder denen grundlegende Fähigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen fehlen. Der dringend erforderliche Strukturwandel in Deutschland kann so nicht gelingen. Es ist zu befürchten, dass die Abbrecherquote noch viel höher wäre, wenn die Politik das Niveau an den Schulen nicht seit Jahren immer weiter abgesenkt hätte, was der inflationäre Anstieg an 1er Abituren belegt. „Wir brauchen vor allem bei Hauptschulabschlüssen und Mittlerer Reife dringend eine Konzentration auf die Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen, um die Ausbildungsfähigkeit der Absolventen und Abgänger sicherzustellen“, so Hießerich-Peter abschließend.

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