Fachkräftemangel bekämpfen – Digitale Arbeitsverträge ermöglichen!

Die digitale Kluft im Arbeitsrecht: Ein Aufruf zur Modernisierung des Nachweisgesetzes

Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt tiefgreifend verändert, doch das deutsche Arbeitsrecht hinkt hinterher. Besonders augenfällig wird dies bei der kürzlich erfolgten Änderung des Nachweisgesetzes, die ein paradoxes Verbot digitaler Arbeitsverträge mit sich brachte – ein Rückschritt in Zeiten, in denen Flexibilität und Effizienz mehr denn je gefragt sind.

Seit dem 1. August 2022 müssen deutsche Arbeitgeber einen bürokratischen Tanz aufführen, der nicht nur ineffizient, sondern auch kontraproduktiv ist: Arbeitsverträge dürfen nicht digital, sondern müssen in Papierform ausgehändigt werden. Diese Regelung steht im krassen Gegensatz zum Geist der Digitalisierung und zu den Bemühungen, Deutschland als modernen Arbeitsstandort zu positionieren.

Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entstehen durch das Verbot digitaler Arbeitsverträge zahlreiche unnötige Hindernisse. Die Pflicht zur physischen Unterzeichnung und Aushändigung von Verträgen erschwert insbesondere die Einstellung internationaler Fachkräfte und die Flexibilität des Home-Office. Während größere Unternehmen sich oft über diese Regelung hinwegsetzen, stehen kleinere Betriebe vor einer großen Herausforderung und dem Risiko hoher Bußgelder.

Die Diskrepanz zur EU-Richtlinie:
Interessanterweise wurde die europäische Richtlinie zu transparenten und vorhersehbaren Arbeitsbedingungen in Deutschland nur unvollständig umgesetzt. Während die Richtlinie digitale Arbeitsverträge explizit ermöglicht, besteht Deutschland als einziges Land in der EU auf der Papierform.

Forderung des Liberalen Mittelstands:
Der Liberale Mittelstand e.V. macht sich stark für eine dringende Anpassung des Nachweisgesetzes, um den digitalen Abschluss von Arbeitsverträgen zu ermöglichen. Diese Modernisierung ist ein entscheidender Schritt, um den Fachkräftemangel effektiv anzugehen und die deutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb zu stärken.

Es ist an der Zeit, dass Deutschland seine Gesetzgebung an die Realitäten und Erfordernisse der modernen Arbeitswelt anpasst. Die Förderung digitaler Arbeitsverträge ist hierbei ein wesentlicher Baustein. Der Liberale Mittelstand e.V. setzt sich für eine solche Zukunft ein, in der bürokratische Hürden abgebaut und die Potenziale der Digitalisierung voll ausgeschöpft werden können.

Weitere Beiträge

Wirtschaftswende, Mittelstand und Frauen im Fokus: Liberaler Mittelstandsbrunch in Kempten

Beim traditionellen liberalen Mittelstandsbrunch der FDP Kempten und des Liberalen Mittelstands Bayern stand die Wirtschaftswende im Mittelpunkt. Nicole Rauscher, stellvertretende Landesvorsitzende des Liberalen Mittelstands Bayern, betonte in ihrer Rede die entscheidende Rolle der Weiterbildung und die Bedeutung flexibler Arbeitszeitmodelle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Weiterlesen »