Neues digitales Informationszentrum in Bühl gestartet: KMU der Region erhalten hier Know-how für neue Geschäftsfelder

News: TechnologieRegion Karlsruhe (TRK), Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Stadt Bühl bringen ein digitales Innovationszentrum auf den Weg.

Startschuss für ein groß angelegtes Leuchtturmprojekt: Die TechnologieRegion Karlsruhe, das Karlsruher Institut für Technologie und die Stadt Bühl wollen gemeinsam ein regionales „Digital Ecosystem“ schaffen, das die lokale Wirtschaft, Wissenschaft und die Kommune(n) lückenlos vernetzt. Titel: „Regionales Mittlerer-OberRhein Digital Ecosystem (RegioMORE)“. Entstehen soll es in der ehemaligen Produktionshalle von USM U. Schärer Söhne GmbH. „Wir sind stolz, dass das Innovationszentrum in Bühl realisiert werden soll“, freuen sich Oberbürgermeister Hubert Schnurr und Bürgermeister Wolfgang Jokerst. Der Dank der Rathausspitze gilt dabei auch der Firma USM U. Schärer Söhne GmbH: „Ohne den Hallen-Standort wäre das Ganze nicht möglich.“

Experimentierräume für Wissenschaft und Mittelstand der Region

„Der Grundgedanke von RegioMORE ist, ein regionales Public-Private-Partnership-Modell zu initialisieren, das Bürgern und mittelständischen Unternehmen Digitalisierungsinhalte vermittelt und Digitalisierungsaktivitäten freisetzt“, erklärt Jivka Ovtcharova. Die KIT-Professorin möchte in dem digitalen Innovationszentrum die nötige Infrastruktur schaffen, um zu experimentieren, neue Technologien und Geschäftsmodelle zu entwickeln und auszuprobieren, gemeinsam zu denken, sich auszutauschen und letztlich auch Geld zu verdienen, indem das Wissen zeitnah in der regionalen Wirtschaft umgesetzt wird.

Ein Schwerpunkt: digitale Bildung und holografische Simulationen

In diesem offenen Raum der Begegnung von Wissenschaft und Unternehmertum, unterstützt von der öffentlichen Hand, sollen Mehrwerte für alle Beteiligten entstehen. Als Schwerpunkte benannte Ovtcharova digitale Bildung und Qualifikation für verschiedene Zielgruppen, Experimentierräume, „Business Corners“ für Unternehmer sowie eine „Entertainment Lounge“ mit Holodeck – das ist ein Raum, der mittels holografischer Projektion Simulationen und virtuelle Welten erzeugt.

Bei der Präsentation des Konzepts, Juni 2020
Der Aufbau eines digitalen Innovationszentrums im Süden der TechnologieRegion Karlsruhe ist Bestandteil der Regionalen Entwicklungsstrategie TechnologieRegion Karlsruhe 2030. Bei der Finanzierung setzen TRK, KIT und Stadt auf den Wettbewerb „RegioWIN 2030“, über den Landes- und EU-Fördermittel ausgeschüttet werden. Der Antrag muss laut TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz bis 18. Dezember eingereicht werden.
Netzwerk 4.0 in der Region
Das Projekt passt zudem perfekt zum Ansinnen der Stadt Bühl, an der digitalen Front nach vorne zu gelangen, wie es unter dem neuen Digitalisierungsbeauftragten Eduard Itrich bereits in vielen Aspekten gelungen ist. „Wir möchten stärker in den Bereich von Open Source eintreten und erreichen, dass öffentliches Geld zurück in die Region fließt“, sagt Itrich. Das „Ecosystem“ bezeichnet er als „Dreh- und Angelpunkt“ für ein solches Ziel. „Dort könnten alle Akteure zusammengebracht werden.“

Die städtische Wirtschaftsförderin Corina Bergmaier sieht in dem geplanten Innovationszentrum „die erste Frucht des Netzwerks 4.0“, das vor zwei Jahren von ihrem Fachbereich ins Leben gerufen wurde: „Damit haben wir frühzeitig die Sorgen und Nöte, die die Unternehmen teilen, kennengelernt.“ Mehr als 100 Unternehmen sind darin bereits Mitglied. Bei den regelmäßigen Netzwerktreffen stellen Bühler Firmen ihre Ansätze rund um die Digitalisierung vor.

Coole Location bei USM in Bühl

Das Bild eines dreibeinigen Hockers aus praxisorientierter Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand zeichnet USM-Geschäftsführer Bernd Wagner. „Unsere Halle hat es verdient, hier eine Idee zu entwickeln“, meint er. Nach Wagners Ansicht benötigt es neben der Fantasie von Wissenschaft, Unternehmern und Politik auch Mut, „solch eine Geschichte zu beginnen“. Angetan vom Standort zeigt sich Jivka Ovtcharova: „Die Halle ist eine Inspiration.“

Link zur Webseite: innovation.buehl.digital/

Informationsfilm zum Projekt finden Sie hier auf Facebook

Vertreter der beteiligten Akteure von KIT, TRK, Stadt Bühl und USM. (v.l.n.r.) Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Bühl Eduard Itrich, Bürgermeister Wolfgang Jokerst, KIT-Professorin Jivka Ovtcharova, USM-Geschäftsführer Bernd Wagner, Corina Bergmaier Wirtschaftsförderung Stadt Bühl, Oberbürgermeister Huber Schnurr (3 v.r.), Geschäftsführer TRK Jochen Ehlgötz. (2 v.r.)

 

 

(Copyright Fotos: Stadt Bühl)

 

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