Unternehmensnachfolge – Irrtümer, Fehler, Auswege. Der Liberale Mittelstand Berlin bei ASKANIA im Gespräch

(English version follow beyond pictures)

Der Liberale Mittelstand Berlin bei ASKANIA am Kurfürstendamm. In einer wundervollen Atmosphäre und ausgebuchten Veranstaltung zum Thema: „Unternehemensnachfolge – Fehler, Irrtümer und Auswege“ sprachen RA Dr. Nils George, Stb. Hardy Gudzinski, RA und Notar Dr. Lucas Elmenhorst sowie der Mediator Michael Plassmann. Da diese Thematik extrem komplex ist, konnten insgesamt nur einige Punkte angesprochen werden. Selbstver- ständlich ist eine detaillierte Beratung und ein eingehendes Gespräch vorab unabdingbar.

Folgeveranstaltungen sind in Planung.

Unternehmensnachfolge – Irrtümer, Fehler, Auswege

Bekannte KfW-Studie aus 2020 besagt, dass mehr als 800.000 Inhaber mittelständischer Unternehmen ihre Tätigkeit bis 2025 aufgeben werden. Mehr als 60 Prozent wollen den Betrieb an einen Nachfolger übergeben, 300.000 Unternehmen rechnen mit Schließung. Gründe für Übergabe sind dabei vielfältig. Ebenso mannigfaltig sind die Gründe für ein mögliches Scheitern.

Herr Dr. George hat fünf Punkte genannt, die nach seiner Erfahrung eine Übergabe zum Scheitern bringen können – und dabei gleich mögliche Lösungsansätze benannt:

1) Keinen geeigneten Nachfolger bzw. Käufer gefunden:

Zeit bei der Suche nach einem Nachfolger ist ein entscheidender Faktor. Fange ich an, wenn es wirklich Zeit ist, oder verpasse ich den Moment? Unterstützung durch externe Beratung kann sinnvoll sein, um den Prozess zu strukturieren.

2) Potentiellen Nachfolger erfolgreich vergrault.

Alternativ können wir formulieren „nicht loslassen können“. Die Annahme vieler Unternehmer, so Herr George, sei „ich habe immer alles richtig gemacht.“ Da stellt sich unweigerlich die Frage „wie soll das nun jemand anderes mindestens so gut wie ich schaffen?

Die professionelle Begleitung muss dafür Sorge tragen, dass niemand außen vor bleibt am Verhandlungstisch und alle Involvierten mitgenommen sind.

3) Fehlende Transparenz gegenüber Mitarbeitenden -> Perspektive und Richtung fehlen.

Kommunikation ist auch im Hinblick auf die Mitarbeitenden wichtig. Wir erwarten als UnternehmerInnen Loyalität. Wir müssen davon ausgehen, dass insbesondere langjährige Mitarbeitende ebenfalls auf Loyalität und Zuverlässigkeit pochen werden.

4) Kurz vor Knapp noch die Rechtsform gewechselt.

Möglichkeiten zum Rechtsformwechsel gibt es zuhauf. In jüngster Zeit richtet es das MoPeG. Dies geht häufig auf Kosten von Historie und Kontinuität. Ob ein Rechtsformwechsel sinnvoll ist, kann eine Prüfung wert sein. Diese kann in Form einer internen Due Diligence erfolgen.

5) Mangelnder Abgleich gesellschaftsrechtlicher Regelungen mit anderen Rechtsgebieten

Im Gesellschaftsvertrag kann beispielsweise stehen: „Anteile sind nicht vererbbar, Abfindung zum Buchwert“ -> im Testament „meine Anteile erbt mein Sohn“…Wichtig ist, mehrere Bereiche nebeneinander zu legen und miteinander abzugleichen!

Text: Christian Grosse   Fotos: Christian Grosse

(Ende Deutscher Text / English follow after pictures)

The Liberale Mittelstand Berlin at ASKANIA on Kurfürstendamm. In a wonderful atmosphere and fully booked event on the topic of „Company Succession – Mistakes, Errors and Ways Out“, RA Dr. Nils George, Stb. Hardy Gudzinski, RA and notary Dr. Lucas Elmenhorst and mediator Michael Plassmann spoke. As

this topic is extremely complex, only a few points could be addressed. Of course, detailed advice and an in-depth discussion in advance are indispensable. Follow-up events are being planned.

„Company succession – mistakes, errors, ways out“

Well-known KfW study from 2020 states that more than 800,000 owners of medium-sized companies will give up their business by 2025. More than 60 percent want to hand over the business to a successor, 300,000 companies

expect to close. The reasons for handing over are manifold. Equally diverse are the reasons for possible failure.

Dr. George named five points which, in his experience, can cause a handover to fail – and at the same time named possible solutions:

1) Not finding a suitable successor or buyer:

Time is a decisive factor in the search for a successor. Do I start when it is really time, or do I miss the moment? Support from external advice can be useful to structure the process.

2) Successfully scare off potential successor.

Alternatively, we can formulate „not being able to let go“. The assumption of many entrepreneurs, according to Mr George, is „I have always done everything right.“ This inevitably raises the question „how is someone else going to do it at least as well as I have?“.

Professional support must ensure that no one is left out at the negotiating table and that all those involved are included.

3) Lack of transparency towards staff -> perspective and direction are missing.

Communication is also important with regard to employees. As entrepreneurs we expect loyalty. We have to assume that long-term employees in particular will also insist on loyalty and reliability.

4) Change of legal form at the last minute.

There are many opportunities to change legal form. Most recently, the MoPeG has made it possible. This is often at the expense of history and continuity.

Whether a change of legal form makes sense may be worth examining. This can take the form of an internal due diligence.

5) Lack of harmonisation of company law provisions with other areas of law

For example, in the articles of association it may say: „Shares are not inheritable, compensation at book value“ -> in the will „my shares are inherited by my son“…

It is important to place several areas next to each other and to compare them with each other!

Text: Christian Grosse   Fotos: Christian Grosse

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