Fachkräftemangel / Nachwuchsförderung – wo stehen wir in Berlin

Am 30.08.2021 war der Liberale Mittelstand Berlin Gast im KU64, der Zahnarztpraxis von Dr. Ziegler und seinen Partnern, am Kurfürstendamm 64 in Berlin. In der Podiumsdiskussion zum Thema Bildung ging es um den Fachkräftemangel und die Nachwuchsförderung. Der Fokus auf Berlin richtet, lautete die Frage: Was fordert der Mittelstand von der Politik.

Zahnarzt-Forum-Berlin-KU64 (Foto: KU64)

Fachkräftemangel/Nachwuchsförderung – wo stehen wir in Berlin und was fordert der Mittelstand von der Politik


Dem deutschen Mittelstand entgehen jährlich Einnahmen in Milliardenhöhe aufgrund des Fachkräftemangels. Eine Studie des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft spricht von ca. 440.000 fehlenden Fachkräften. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland wird damit um 0,9 % gebremst. Anlass genug für den Liberalen Mittelstand Berlin, dieses Thema im Rahmen einer Podiumsdiskussion aufzugreifen. Dazu luden wir am 30.8.2021 in die Ku-64 ein. Die Veranstaltung wurde auch als Hybrid-Veranstaltung angeboten und nachgefragt.


Auf dem Podium saßen Expertinnen und Experten, die tagtäglich mit dieser Problematik befasst sind.

  • Dr. Maren Jasper-Winter (FDP; MdA-Sprecherin für Aus- und Weiterbildung und Frauen)
  • Anne Neidhardt (IHK Berlin, Wirtschaft und Politik)
  • Michael Dahms (Schulleiter Carl-von-Ossietzky-Schule)
  • Andreas Koch-Martin (GF Innung SHK Berlin, SHK Kompetenzzentrum)
  • Jürgen Goerißen (GF centrovital Berlin)

Moderiert wurde die Diskussion von Christian Grosse, dem Vorsitzenden des Liberalen Mittelstandes Berlin.


Das Gespräch fokussierte sich relativ schnell auf den Bereich des Nachwuchses. Übereinstimmend beschrieben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Hinwendung junger Menschen zu Fachabitur und Abitur mit anschließenden Hochschulausbildungen. Eine Aufwertung der dualen Ausbildung, sowie des Handwerkes grundsätzlich, sei dringend geboten. Ebenso wie Wege zu eröffnen, die die Durchlässigkeit der Bildungswege untereinander möglich und attraktiv machen. Gerade auch im Zeitalter der Digitalisierung entwickeln sich Handwerksberufe zu Professionen, in denen ein hohes Maß an technischem Wissen erforderlich ist. Jugendliche schon früh mit diesen Anforderungen bzw. Ergänzungen bestehender Berufsbilder bekannt zu machen, können Entscheidungen bei der Berufswahl beeinflussen. Die stärkere Einbindung berufsorientierter Unterrichtsanteile an den allgemeinbildenden Schulen wäre in diesem Zusammenhang sicher hilfreich. Ebenso sind vergleichbare Fördermöglichkeiten hochschulspezifischer Art, auch, in angepasster Form, auf die dualen Ausbildungswege zu übertragen
Eine frühe gezielte Hinführung zum Ausbildungsberuf vermindert möglicherweise auch die relativ hohe Abbruchsquote im Ausbildungsverlauf. Hier sieht man aber auch eine Aufgabe für die Ausbildungsbetriebe. Einvernehmen bestand darin, dass besonders zu Beginn, aber auch im weiteren Verlauf der Ausbildung, innerbetrieblich noch ein gewisses Maß an Wissensgrundlagen vermittelt werden muss. Da sind natürlich auch die Berufsschulen gefordert. Ebenso gilt es die unterschiedlichen Lebensentwürfe junger Menschen zu würdigen. Diese und auch noch andere Anforderungen, die an Ausbildungsbetriebe herangetragen werden, sind für kleine Betriebe mit nur wenigen Auszubildenden sicher schwieriger zu erfüllen, als das große Einheiten mit entsprechend vielen Auszubildenden leisten können. IHK und das Handwerk wollen hier künftig Unterstützungsangebote kreieren.
Alle Teilgenommenen sahen am Ende, dass die Akteure in diesem Feld ihre Verantwortung erkennen und auch wahrnehmen müssen. Insbesondere ist die Bildungspolitik gefordert, für die angesprochenen Themenfelder zeitnah die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. IHK, Handwerk und Ausbildungsbetriebe sollten in der Lage sein mit dem Angebot an Auszubildenden zu arbeiten und sie zu begleiten, hin zu einem

Fotos: Jürgen Sendel (Pictureblind)

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