Gastronomie: Erhöhung der MwSt auf 19 Prozent enttäuscht uns – falsches Signal für Mittelstand!

Seit Juli 2020 galt für Speisen der reduzierte MwSt-Satz von 7 Prozent. Damit ist ab Januar Schluss. Die Grünen im Bund haben sich durchgesetzt und die Rückkehr auf 19 Prozent durchgedrückt.

Als Liberaler Mittelstand Baden-Württemberg sind wir schwer enttäuscht. In den letzten Monaten haben wir für die Beibehaltung gekämpft und mit vielen Vertretern aus Hotellerie und Gastronomie über ihre Situation gesprochen.

Trotz Aufschwung nach Corona verzeichnet die Branche weiterhin Umsatzverluste, natürlich auch wegen Inflation, Energiekosten und gestiegenen Einkaufspreisen. Die Absenkung hätte den Gastgebern etwas Luft verschafft.

Im Rest der EU schätzt man die Leistungen der Gastronomie mehr

LIM-Generalsekretärin Sarah Zickler kommentiert: „Anfang 2023 hatten von 27 EU-Staaten 23 eine reduzierte MwSt auf Speisen. Neben Bulgarien und Griechenland schert nur Deutschland jetzt mit aus. Ein weiterer Tiefschlag für die mittelständisch geprägte Gastronomie, die gerade bei uns im Ländle so wichtig ist für Tourismus, Gemeinwohl, Integration und Lebensfreude.“

Umso mehr brauchen unsere Gastronomen jetzt politische Rückendeckung und Hilfe, wenn es um Bürokratieabbau, schnelle Integration von ausländischen Fachkräften und Entlastung bei anderen Steuern und Abgaben geht.

Branche muss nach Optimierungen und Alleinstellungen schauen

Dr. Thilo Scholpp, LIM-Landesvorsitzender, sieht allerdings auch internes Optimierungspotenzial bei vielen Betrieben: „Krise ist immer auch Chance! Öffnungszeiten, Speisenangebot, geschultes motiviertes Personal und Azubis, echte Kundenorientierung, Alleinstellung vor Ort, cooles Marketing – damit lassen sich Image und Umsatz steigern. Das hat die Branche alleine in der Hand.“

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